Dienstag, 25. Februar 2014

Purikura

Kleine Fotos, große Wirkung!

"Purikura" ist die Abkürzung für "Print Club" und bezeichnet die in Japan sehr beliebten Fotoautomaten, in denen man Fotos schießen, sie bearbeiten und dann ausdrucken lassen kann. Die Technik ist mittlerweile so weit, dass man eine große Auswahl an Bildbearbeitung, Verzierung und Druck-Optionen hat. Je nachdem, mit wie vielen Leuten man unterwegs ist, kann man sich die Bilder in einer bestimmten Anzahl und Anordnung ausdrucken lassen. Und mittlerweile kann man sich auch die schönsten Bilder kostenlos vom Automaten an eine Email Adresse schicken lassen!

Wenn man in der Stadt unterwegs ist und eine schöne Zeit mit seinen Freunden hat, dann sollte man unbedingt zum Abschluss des Tages ein paar Erinnerungsfotos machen! Die Japaner (besonders die Mädels, natürlich!) lieben Purikura und ICH LIEBE SIE AUCH! Absolut zu empfehlen!

Purikura Automaten findet man eigentlich überall, wo man junge Leute findet. Haupt-Anlaufstelle sind Stadtzentren, in denen es eigene Purikura-Geschäfte gibt, aber auch Game Centers sind sie auf jeden Fall immer anzutreffen!


Es gibt eine riesige Vielfalt an verschiedenen Automaten, teilweise mit verschiedenen Foto-Styles und variierenden Bearbeitungs-Möglichkeiten. Da muss man einfach mal ausprobieren, was einem gut gefällt!


 Funktionieren tun die Automaten aber immer gleich: Man versammelt sich in der Foto-Kabine, wirft Geld ein (meist 400Yen), und manövriert sich durch die Voreinstellungs-Optionen durch: Welche Farbe und welches Muster soll der Hintergrund haben? Soll es ein bestimmtes Thema geben? Wie hoch soll die Belichtung sein? Und ganz wichtig: Wie groß sollen die Augen sein?
Die Japaner lieben ja bekanntlich große, niedliche Kulleraugen. Deswegen sorgen die Automaten dafür, dass man diese digital vergrößert bekommt! Das sieht in der Regel ziemlich affig aus...! Ahahaha!
Sind alle Fotos geschossen (meist 8 Stück oder so), wählt man die schönsten Bilder aus (ob es alle oder nur eines ist, ist dabei egal), und geht zur Außenwand der Kabine, wo ein Monitor darauf wartet, dass man seine Fotos bearbeitet. Die Zeit ist dabei extrem eingeschränkt, man muss sich also beeilen! Am Anfang ist es sehr unübersichtlich, aber mit ein Bisschen Übung kann man in wenigen Minuten schon ganz niedliche Bilder zaubern!
Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Es gibt Stempel-Motive, die man aufbringen kann, handschriftliche Linien in allen Farben und Formen, Glitzersternchen, Herzen, andere Hintergründe, Spruch-Sticker, das Datum, und alles mögliche, womit man so ein Foto verzieren kann!

Mein Tipp: Geht zu Automaten, die nicht so gefragt sind! Oder geht zu einem Zeitpunkt, wenn nicht so viele Leute da sind! Bei den meisten Automaten ist es so, dass wenn niemand anderes an dem gleichen Automaten Bilder macht, dann bleibt die Uhr für das Bearbeiten stehen und man hat viel mehr Zeit.
Foto-Berarbeitung per Touch-Screen und Stift. In der Regel gibt es immer zwei Bearbeitungs-Displays, weil man diese
Fotos meist zu zweit oder in Gruppen macht.
(Es gibt aber auch durchaus Leute, die einfach aus Spaß Fotos von sich alleine machen!)
Generell ist es egal, welche Einstellungen man vornimmt: Man sieht auf den Bildern immer schöner, niedlicher und perfekter aus als man eigentlich ist!

Das Licht und die Fotoeffekte sorgen dafür, dass man strahlende, glatte Haut bekommt, dass alle Schatten und die Ränder unter den Augen verschwinden, dass die Stirn höher, die Augen größer und glänzender werden, und dass man perfekte Haare hat. (Es sei denn, man wählt sich den Purikura-Automaten mit der Zombie-Variante aus. Dann wird man hässlicher! XP)

Witzigerweise werden auch Männer auf den Fotos verniedlicht und bekommen so ein weibliches Baby-Face! Das sieht meistens total grotesk aus!

Zuletzt werden auch bei den bearbeiteten Bilder diejenigen ausgewählt, die man im Endeffekt gerne ausgedruckt haben möchte. Je nach Anzahl der Bilder und je nach Personenzahl, auf die die Fotos hinterher verteilt werden soll, kann man verschiedene Layouts wählen. Das Endergebnis ist ein ausgedruckter Sticker-Bogen mit allen Bildern, denn man dank Perforation direkt zerteilen oder zumindest durchschneiden kann. Scheren stehen immer überall bereit, wo es Purikura-Automaten gibt.
Es gibt auch eine Druck-Funktion, bei der alle Bilder so auf einem
Bogen angeordnet werden.
Die meisten Automaten haben jetzt auch die Möglichkeit, dass man während des Druckvorgangs schnell eine Email-Adresse eintippen und die zwei besten Fotos dahin senden lassen kann. Man muss dann aber damit rechnen, dass man danach weiterhin Werbe-Mails von der Automaten-Firma bekommt. Die per Mail versandten Bilder sind meistens größer als die ausgedruckten, deswegen ist das eine super praktische Funktion! Manchmal hat man allerdings nur 15 Sekunden Zeit, um eine Adresse zu tippen. Das habe ich manchmal einfach nicht so schnell geschafft! Mit dem komischen Stift dauert das auch viel länger als auf einer normalen Tastatur.

Übrigens ist die Bedienung der Automaten immer auf japanisch. Ich habe noch nie einen gesehen, den man auf englisch umschalten könnte oder so! Kennt man sich aber ein Bisschen aus, funktioniert die Bedienung relativ selbsterklärend und Japanischkenntnisse sind nicht absolut notwendig. Wie gesagt, auch ohne die ganzen Einstellungsmöglichkeiten bekommt man am Ende ein hübscheres Gesicht als man eigentlich hat! Ahahaha!

Ansonsten habe ich hier eine kleine Auswahl von Purikuras, die in in Japan gemacht habe. 
Es sind lange nicht alle!
Mit meinen Nihongo-Partners Hitomi-chan und Risa-chan
in Osaka-Umeda
Glupschaugen Deluxe! Ahahaha!
Mit Nami und einigen Freunden aus Deutschland
In Nara.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Poste hier deine Meinung, Fragen, oder einfach eine Nachricht an mich! Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung von mir geprüft und danach erst freigegeben. Spam und unpassende Kommentare werden gelöscht.