Samstag, 14. Juli 2012

Gion Matsuri (Teil 1)

Das Gion Festival in Kyoto wird seit über 1000 Jahren jedes Jahr gefeiert! 

Im Stadtteil "Gion" in Kyoto dreht es sich den gesamten Juli lang nur um dieses Festival! Es gibt über den ganzen Monat verteilt mehrere traditionelle Rituale, Paraden, Vorführungen, und so weiter. Die Hauptattraktion ist aber die große Hauptparade am 17. Juli, an dem die großen Festwagen durch die Straßen geschoben werden.

Ich war dieses Jahr nicht bei der großen Parade dabei (weil auch meine Gastmutter mit davon abgeraten hat: es ist heiß, voller Menschen und anstrengend!), aber am 14. Juli wurden die Festwagen schon aufgestellt und den Leuten präsentiert. Da dachten wir uns, dass es nicht so voll werden würde und man die Wagen ganz gut aus der Nähe sehen kann. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Die Straßen in Kyoto sind passend geschmückt!
Aber auch gibt es in Kyoto noch sehr viele traditionelle Einflüsse und Künste!
Obwohl es nicht die Haupt-Parade war, waren trotzdem tausende von Menschen da!!!
Nach einem etwas nervigen, aber zum Glück nicht allzu langen Fußmarsch vom Kawaramachi Bahnhof entlang der Hauptstraße von Gion kamen wir dann zu den ersten Festwagen! ("Yamaboko") Insgesamt gibt es 32 größere und kleinere davon.

Diese "Yamaboko" wiegen mehrere Tonnen! Sie sind komplett aus Holz gebaut und ohne einen einzigen Nagel zusammengesetzt! Stattdessen sind die einzelnen Holz-Teile nur mit dicken Seilen verschnürt. Den Rest des Jahres befinden sich die Einzelteile der Wagen in besonderen Lagerhäusern, und nur ein mal im Jahr werden sie für das Festival aufgebaut.

Die Wagen  fahren auf großen Holz-Rädern (jedes Rad alleine wiegt schon eine halbe Tonne!) und werden aus reiner Manneskraft durch die Gegend bewegt. Besonders spannend sind dabei Kurven, weil die Achsen der Wagen unbeweglich sind. Der komplette Wagen muss aus feuchtem rutischigem Bambus um die Kurve gehievt werden! (Das natürlich während auch noch mindestens 20 Leute oben sitzen und ihre tradutionelle Musik spielen!)
Die Musiker haben auch schon fleißig für ihren Auftritt beim festival geübt!
(Und ihre Hintern aus dem Fenster gestreckt...! Hahaha!)
Der Wagen ist übrigens in Folie eingepackt, weil die komplett aus Holz und Seil zusammengebundenen Wagen
viele Jahre alt und dementsprechend wertvoll sind! Sie müssen vor Regen geschützt werden
Die "Antenne" oben auf dem Wagen soll die verärgerten bösen Götter herlocken, damit sie
sich in dem Wagen einnisten und dann befeiert und besänftigt werden können!
(Ein "Reinigungsritual", das um das Jahr 900 eingeführt wurde, weil damals
Krankheiten und Hungersnöte auf unzufriedene Götter zurückgeführt wurden!)
Die Verzierungen sind unglaublich aufwändig und wertvoll!
Bei Nacht sehen die Wagen noch viel eindrucksvoller aus!
Am 14. Juli öffnen die ältesten und reichsten Familien Kyotos ihre traditionellen Häuser und erlauben einen Blick auf ihre
alten Familienschätze und Erbstücke!
Und was natürlich bei keinem richtigen Festival fehlen darf: Yukata! Der Sommer-Kimono!
Viele Leute, vor Allem die Mädels, laufen zum Gion Matsuri im Yukata rum!
Jaaaaa, ich war da! =D

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