Freitag, 14. Dezember 2012

Luminarie

Ein Lichterfest der besonderen Art

"Kobe Luminarie" ist ein alljährlich stattfindendes Lichterfest, das 1995 erstmals für die Opfer des großen Hanshin-Erdbebens in Kobe Sannomiya gehalten wurde. Seitdem wird jedes Jahr im Dezember für etwa 2 Wochen großartige Lichterkunst ausgestellt, um den Opfern zu gedenken.

"Luminarie" ist das italienische Wort für Lichterketten. Die Lichter werden von einem Italieniener und einem Japaner designt, hergestellt und aufgestellt und sind generell im Stil von italienischen Kathedralen gehalten.Das Design ist jedes Jahr unterschiedlich!

 Der Stil der Licher-Kunstwerke und der Zeitraum im Dezember macht daraus eigentlich eine wunderbare Weihnachts-Beleuchtung! Auch andere Orte in Kobe werden zu diesem Ereignis (und für Weihnachten) schon mal hübsch in Lichterketten verpackt.
Vor dem unterirdischen Hanshin-Bahnhof in Sannomiya.
Ein Restaurant (oder so?) in der Nähe vom Bahnhof.
 Das Fest findet mitten auf einer Hauptstraße in Kobe statt. In dem Zeitraum werden jeden Abend Straßensperren errichtet und zwischen Bahnhof und Veranstaltungsort werden breite Laufwege abgeteilt, um den riesigen Menschenauflauf unter Kontrolle zu halten. Auf den abgesteckten Wegen darf man immer nur in eine Richtung laufen und alle paar Meter steht Aufsichtspersonal, um die Leute durchzulotsen.
(Da können sich einige gewisse Veranstalter einer gewissen Love-Parade mal eine Scheibe von abschneiden!)

Der Weg führt auch an den großen, noblen Läden von Kobe vorbei: Daimaru, Gucchi, Armani, Colce&Gabbana, alles da!
An diesem Tag waren wir sehr früh da, deswegen wurde hier teilweise noch an den Absperrungen gearbeitet und es sind
noch so wenige Leute unterwegs. Die Beleuchtung geht eigentlich gegen 7 Uhr los.
Wenn man es dann de halben Kilometer durch die Stadt geschafft hat, nähert man sich dem großen Kunstwerk!
Der Tunnel aus Licherbögen ist vor Beginn noch abgesperrt, aber gegen 19 Uhr geht es dann los mit einer ruhigen
Musik und einigen Worten zum Gedenken an die Erdbeben-Opfer aus Lautsprechern.
 Eigentlich soll man in dem Tunnel nicht stehen bleiben und Fotos machen, um die anderen Leute nicht aufzuhalten! Wir waren aber schlau, und sind
1. unter der Woche gegangen und nicht am Wochenende,  und
2. war für diesen Abend Regen angesagt und das reduziert die Besuchermenge um einiges!

Es war also so nicht so überlaufen, sodass man ruhig mal eine Foto-Pause machen konnte. (Trotzdem stehen immer irgendwo irgendwelche Anweiser, die einen weiterwinken wollen! Überfleißige Japaner!)

Wir hatten auch richtig Glück, dass es im Endeffekt gar nicht geregnet hat. Als wir durch waren und eh schon zum Bahnhof zurück wollten, hat der Regen erst angefangen.


Wenn man durch den Tunnel läuft, vergisst man glatt, dass rechts und links noch Hochhäuser stehen! Nur ab und an hängt mal eine Ampel im Weg! Ahahaha! Immerhin ist das immer noch eine stinknormale Straße im Stadtzentrum!
 Wenn man am Ende des Lichtertunnels angelangt ist, sieht man gleich schon das nächste Licht! ;-)
Außer dem Tunnel gibt es nämlich noch ein kreisrundes Lichtergebilde, das so hoch wie ein Gebäude ist und noch mehr an eine Kirche erinnert.

 Bei so einem Kunstwerk wird mir erst richtig klar, wie großartig eine Kamera mit Panorama-Funktion doch ist!!!
(Diese Bilder auf jeden Fall in Originalgröße ansehen!)
Panorama!
Panoramaaaa!

Und wenn man auch den Lichterpalast verlässt, warten noch einige kleinere Gebilde und ein typisch japanisches Festgelände mit ganz viel Essen und Souvenirs!
Pikachu-Lollies! Ist das niedlich, oder was?!

Ich habe mich mit dem kauf dieser hübschen Mappe
am Erhalt dieses wunderschönen Festes beteiligt!
Das Fest ist ein großer Tousisten-Magnet in Kobe. Es finanziert sich größtenteils oder vielleicht auch ausschließlich durch große Sponsoren und Besucher-Spenden.
An sich ist der Eintritt kostenfrei, aber die Besucher werden nett gebeten, eine kleine 100 Yen Spende da zu lassen, damit das Fest auch im folgenden Jahr finanzierbar bleibt. Es werden auch Luminarie-Souvenirs produziert und verkauft, um damit die Kassen aufzustocken. Die meisten Verkäufer, Spendensammler und Helfer sind ehrenamtlich mit dabei.

 Übrigens: Der Strom, der gebraucht wird, um die Masse an Beleuchtung zwei Wochen lang jeden Tag für einige Stunden zu versorgen, kommt angeblich aus komplett umweltfreundlichen Öko- Stromquellen! Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann ich nicht beurteilen, aber ich hoffe einfach mal, dass damit Windkrafträder oder Gezeitenkraftwerke oder sowas gemeint sind!

Passend zum Event: Zum Schluss noch lecker Abendessen beim Italiener.

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