Die Uni hat eigene Reisebusse! |
Das ist eine kleine Stadt
südlich von Kyoto, in der es VIELE Tempel und Schreine gibt. Zwei davon haben
wir besucht!
(Infos zu Uji bei Wikipedia.)
Morgens ging
es von der Uni aus mit dem Reisebus in Richtung Kyoto. Die Fahrt dauerte etwa 1
½ Stunden. Es war an dem Tag übrigens scheißkalt und es sah verdächtig nach
Regen aus.
Aus dem Bus heraus Fotos machen. Wenn man sonst nichts zu tun hat... |
Sprittpreise! Normal: 1,54€, Diesel: 1,34€ (Was fällt auf?) |
Unser erster
Halt war Mampuku-ji.
Das ist ein 1661 im chinesischen Stil errichteter Tempel
einer buddhistischen Zen-Sekte. Das Wort „Zen“ kennt man ja irgendwie, aber bis
zu diesem Tag habe ich auch noch nicht wirklich gewusst was das ist! Ganz genau
erklären will ich das jetzt nicht, weil der Mönch für die Erklärungen zwei
Stunden oder so gebraucht hat. Aber auf jeden Fall geht es dabei um eine
einfache, zurückgezogene, meditative Lebensweise. Man versucht durch Meditation
sein Innerstes und seinen Lebenssinn zu finden und lebt dabei sehr enthaltsam
und asketisch. In dem Tempel leben auch heute tatsächlich Mönche so.
Habe ich
schon erwähnt, dass es kalt war? Kyoto ist ein Bisschen höher gelegen und
bergig, dementsprechend war es dort noch kälter als an der Uni. Wir haben alle
gefroren! Und kaum dass wir aus dem Bus ausgestiegen und los gelaufen sind,
fing es auch noch an zu regnen! (Die ersten Fotos sind deswegen verregnet…)
Es hat geregnet. |
Wir sind
durch die Tempelanlage gelaufen und haben uns umgesehen. Buddhistische Anlagen
sind immer chinesisch angehaucht und sehr symmetrisch und ordentlich gebaut. Allerdings
stand für uns nicht nur touristisches Rumgeglotze auf dem Tagesplan!
Das Wahrzeichen des Tempels. Dieser Fisch besteht aus massivem Holz und ist etwa 2m breit! |
Wir wurden
von einem Mönch empfangen und zu einer Meditationshalle gebracht, wo wir einmal
„Zazen“ erleben sollten, die Meditation des Zen. Wir kamen also in eine große
kalte Halle mit Steinboden, Holzwänden und ohne Fenster. Darin standen breite
Hocker aufgereiht, auf denen Sitzkissen lagen. Wir mussten uns die Schuhe und
Socken ausziehen und uns im Schneidersitz auf die Sitzkissen hocken. (Eigentlich
so im Schneidersitz, dass beide Füße OBEN auf den Oberschenkeln liegen. Aber
ich kann das nur mit einem und mit Jeans war selbst das schwierig!) Der Mönch
hat noch ganz viel erklärt, was wir zu tun haben: Gerade sitzen, die Hände in
Meditationsstellung, nicht bewegen, immer auf den Boden gucken, still sein, nicht
schniefen oder husten, und einfach nur SITZEN. Währenddessen ging er mit einem
Stock durch die Reihen und verpasste jedem drei Rituelle Schläge, wenn er fand
dass man die Meditation nicht richtig macht oder so. Dann musste man sich
verbeugen, die Hände auf der Brust überkreuzen, sich runterbücken und wurde
drei Mal auf den Rücken geschlagen. (Mich hat es aber nicht erwischt! XD) Das
ging alles ziemlich langsam und mir war so kalt! Mein Fuß hat schon gekribbelt
und ich war froh, als er die Runde durch hatte. Dann hat er sich kurz selbst in
Meditationsstellung hingesetzt und gewartet… und stand dann wieder auf, um noch
eine Runde zu laufen! Das hat sich sooooo lange hingezogen! Ich hab meinen Fuß
GAR nicht mehr gespürt! Beim Versuch die Zehen zu wackeln regte sich nichts!! XD So langsam bekam ich Panik, weil mein Fuß schon ziemlich
lange so halb tot da rumlag! Ich konnte auch leider nicht auf die Uhr gucken,
weil wir uns ja nicht bewegen durften. Es war so totenstill in der Halle, dass man
jedes Geräusch gehört hätte!
In einem buddhistischen Tempel darf eine Buddha-Figur natürlich nicht fehlen. |
Als wir dann endlich erlöst wurden, sagte der
Mönch uns, dass das etwa 20 Minuten waren. (Mein Fuß erwachte glücklicherweise
nach 10 Minuten oder so wieder zum Leben und Thrombose hab ich auch nicht
gekriegt! XD) Immer noch barfuß und in dem kalten Raum haben wir dann auch noch
eine seeeehr lange Erklär- und Fragerunde gemacht. (Ich wollte nur noch da
raus!!!) Als wir endlich aus der kalten Halle raus kamen, hatte sich zumindest die Sonne wieder blicken lassen. Den Rest des Tages hatten wir richtig schönes Wetter!
Da bin ich! |
Das Essen vorher und nachher. |
Danach sind wir zurück zum Bus um zum nächsten Tempel gefahren:
Der Byōdō-in Tempel.
Er wurde 998 gebaut und ist heute auf der 10-Yen-Münze abgebildet.
Der Byōdō-in Tempel.
Er wurde 998 gebaut und ist heute auf der 10-Yen-Münze abgebildet.
Die ganze Anlage hat sehr schöne Gebäude und viele hübsche Pflanzen. Einige Kirschblüten waren hier schon ganz besonders weit, als wir da waren. Wir hatten auch 2 Stunden Zeit um alles selbst zu erkunden, also viel Zeit um hübsche Fotos zu machen! Das ist für mich das Stichwort, einfach mal die Klappe zu halten und Bilder sprechen zu lassen:
Außerhalb der Anlage konnte man den hübschen Uji-Fluss bestaunen. |
Da bin ich wieder! |
Nachdem wir die Anlage mehrfach abgelaufen waren, haben wir uns noch ein Bisschen in der Stadt umgesehen. Es gab eine Straße mit ganz vielen süßen Läden für Souvenirs und ortstypischen Süßigkeiten. Die Umgebung ist anscheinend sehr bekannt für ihren grünen Tee, deswegen gab es da ALLES nur mit grünem Tee. Ich bin da leider nicht so der Fan von... außerdem war es alles unverschämt teuer! Deswegen habe ich nichts gelauft, außer einpaar Sakura-Mochi-Süßigkeiten für die Gastfamilie. (Das einzige, das NICHT grün war, sondern rosa~)
(Infos zum Byōdō-in Tempel bei Wikipedia.)
Danach ging es mit dem But zurück nach Nishinomiya. Ich habe mit einigen Kommilitonen in dem großen Einkaufszentrum zu Abend gegessen und dann ging es endlich nach Hause und ins wohlverdiente Wochenende!
(So, ab jetzt werde ich nicht mehr GANZ so aufführlich jeden Tag beschreiben. Ich dachte für die erste Woche ist das eine gute Sache, aber beim nächsten mal alles ein Bisschen mehr zusammengefasst!)
Also, optisch sieht das Essen gar nicht so schlimm aus xD Ich glaub, ich hätte wenigstens den Reis aufgegessen (aber ich bin ja eh ne Fressmaschine, orz) xD
AntwortenLöschenDie Fotos vom Byōdō-in Tempel sind wirklich schön~ Ich denke, die Umgebung da ist wirklich inspirierend *_*
Ja, ich fand auch dass es echt toll aussieht und hab mich voll gefreut! Außerdem waren wir ja die ganze Zeit unterwegs und da hat man ja auch so richtig Hunger! Aber als ich es dann probiert hab... naja. Ich glaube die haben bei den meisten Sachen nicht mal Salz dran gemacht. Und Shoyu gab's auch keine. Da dachte ich, "so schlimm ist es ja nicht, ich hab ja notfalls noch den Reis!" Aber der war irgendwie soooo ekelhaft, ich weiß nicht was die damit angestellt haben! XD
LöschenAnderen hat es anscheinend besser geschmackt, die haben ihre eigene Portion aufgefuttert und dann noch bei denen die es nicht mochten mitgegessen. (Bei meinem wurde auch von jemand anderem noch mitgegesen! XD)
Mama, Papa und Ich haben genau analysiert was du so gegessen hast und waren sehr überrascht!! An das ganze "Grünzeug" hast DU dich rangetraut? wir sind stolz auf dich ;))
LöschenAuf Mamas Laptop ist dein Bild mit den Kirschblüten jetzt der Desktophintergrung. Das ist echt schöön :)