Dienstag, 24. April 2012

Tage 8-13

Es folgt ein sehr langer Eintrag mit einer kurzen Zusammenfassung der Tage 8-13 und VIELEN Fotos! Danach kommt noch so ein Eintrag und DANN erst kommt Disneyland dran! Sorry, aber das muss noch ein Bisschen warten! Hahaha!

Tag 8: Hanami

 Am Samstag hat die Gastfamilie mich zum Hanami mit Freunden mitgenommen. 

Wir sind mit dem Zug zum nahegelegenen Ashiya-Fluss in Kobe gefahren und sind dort ein Bisschen rumspaziert. Die befreundete Familie hatte auch zwei kleine Töchter, sodass die Kinder immer gut beschäftigt waren!
Wir haben nicht das klassische Hanami mit Picknick unter den Kirschbäumen gemacht, sondern sind einfach nur am Fluss entlang gelaufen und haben und das dazugehörige Fest angesehen. Da waren Buden mit allen möglichen Leckereien aufgestellt, es gab eine Open Air Bühne mit Live-Musik von Schüler-Bands und Chören, und es waren natürlich VIELE andere Leute da, die die Kirschblüte befeiert haben! Ehrlichgesagt fand ich es sowieso viel zu kalt zum picknicken, also war ich ganz froh, dass wir uns in der Kälte nicht hingesetzt und gefroren haben! Aber die Gastmutti hat erzählt, dass die Familie sowieso nie zum Hanami geht. Das sind eher Sachen die Schüler und Studenten machen, oder Firmenkollegen. Meistens endet das dann eh in einem Saufgelage und das mögen die meisten Familien nicht so! :)


Die Kinder haben sich alle Popcorn gekauft, aber das japanische Popcorn ist nicht süß, sondern salzig! Bääh! Hahaha!

Danach sind wir zu der befreundeten Familie nach Hause gelaufen. Sie wohnen dort ganz in der Nähe und haben kein eigenes Haus, sondern eine Wohnung in einem großen modernen Mehrfamilienhaus. Die Möbel und die Einrichtung waren aber genauso wie im Haus meiner Gastfamilie: Dunkle Hölzer für Böden und Möbel, weiße Wände, ein „japanisches Zimmer“ mit Tatami-Boden. Nur die Fenster waren irgendwie „westlicher“ als die bei meiner Gastfamilie. 

Wir haben dann gemeinsam „Nabe“ gegessen und den ganzen Abend miteinander verbracht. Nabe ist übrigens eine Art Eintopf. Ein Topf mit Heizplatte steht auf dem Tisch und man packt alle möglichen Sachen rein: Fleisch, Fisch, Salat, Pilze, Gemüse, und so weiter! Dann kocht man das alles und jeder holt sich das raus was er am liebsten essen möchte. 

Die Kiddies haben japanische Wii Spiele gespielt! In einem ging es um Taiko-Trommeln, bei denen man zum Tackt von japanischen Pop-Songs trommeln musste. Dieses Spiel gibt es garantiert nicht auf deutsch!!

Tag 9: Takarazuka
Harriet und ich haben am Sonntag die Stadt Takarazuka unsicher gemacht. Harriet wohnt da in der Nähe und muss immer dort am Bahnhof umsteigen, aber hatte nie die Gelegenheit sich mal die Stadt um den Bahnhof herum anzusehen. Das haben wir dann gemacht!

Auch hier gibt es direkt an den Bahnhof angeschlossen ein relativ großes Einkaufszentrum. In einem Laden habe ich ein paar süße Sachen eingekauft, die ich schon länger gesucht hatte. Man merkt, dass sich je nach Standort der Bahnhöfe und Einkaufszentren die Preise stark verändern. Während es hier relativ günstig war, kann man sich in den „Nishinomiya Gardens“ kaum etwas leisten!

Takarazuka ist die Heimatstadt einer bekannten Theatergruppe, die nur aus Frauen besteht. (Klassische japanische Theater hatten immer nur männliche Schauspieler, die auch in weibliche Rollen schlüpfen mussten. Hier ist das genau anders rum!) Leider sind Theater-Tickets sehr teuer, aber vielleicht gucke ich mir mal ein Stück von Takarazuka an!
Poster vom Takarazuka-Theater

Tag 10: Uni-Alltag
Mein erster „richtiger“ Uni-Tag an der „Kangaku“ (Abkürzung für Kansei Gakuin Daigaku!) fing mit Japanisch-Unterricht an. Weil ich im Einstufungstest so schlecht war, und wahrscheinlich eigentlich ein Level zu niedrig eingestuft wurde, ist das meiste für mich Wiederholung. Das ist aber auch ganz gut so, weil ich auch merke dass es Nachholbedarf gibt! Frau Abe ist nett und bringt uns alles ganz geduldig bei. Im Unterricht wird nur japanisch geredet und wir sind auch nur 11 Leute im Kurs! Das ist endlich mal effektiver und aktiver Sprachunterricht!
Auf dem Campus gibt's ganz viele Sportplätze, wo auch
z.B. Baseball gespielt wird.

Zum Mittagessen habe ich mich mit meinen Nihongo-Partners Risa und Hitomi getroffen. Jetzt wo wir alle einen Stundenplan hatten, konnten wir auch endlich einen festen Termin für unsere wöchentlichen Treffen finden: Immer mittwochs!

Nachmittags hatte ich dann noch zwei andere Kurse, die beide auf Englisch sind. Einer ist „Einführung in die japanische Kultur“, bei dem wir lernen werden warum es in Japan so geworden ist wie es jetzt ist! Dazu werden wir in Kleingruppen Ausflüge nach Kyoto machen und dann eine Präsentation dazu gestalten. Als letztes hatte ich dann noch „Japanische Phonetik und Phonologie“. So einen Kurs hatte ich schon mal in Bochum belegt, aber weil der Dozent hier ein Japaner ist, kann er vielleicht noch andere Sachen dazu sagen. Der Kurs besteht aus Anwesenheit, kleinen Hausaufgaben, und einem abschließenden Multiple-Choice-Test, den laut Angaben des Dozenten noch nie jemand NICHT geschafft hat! Ich würde sagen, diese Note ist fast geschenkt!

Tag 11: Kageyama-Sensei
Meine Entdeckung des Jahres:
Kokosnuss-Pocky!!!
Ich habe jeden Tag mindestens einmal Japanisch-Unterricht, und der ist aufgeteilt zwischen Frau Abe und Herrn Kageyama. Nachdem Frau Abe schon so nett und sympathisch war, hatte ich Angst dass Herr Kageyama irgendwie strenger oder langweilig ist. FALSCH GEDACHT, denn Herr Kageyama ist der witzigste und lockerste Japaner den ich je getroffen hab! Er macht immer Späßchen, macht lustige Pantomime-Einlagen, schauspielert gerne rum und verarscht uns auch mal ein Bisschen. Das alles zwar auf Japanisch, aber so einfach, dass wir das alles gut verstehen können! Ja, der Unterricht bei ihm macht richtig Spaß! (Im Gegensatz zu Frau Abe, die aus Tokyo stammt, ist er gebürtiger Osaka-ianer. Vielleicht liegt es daran? Hahaha!)

Heute habe ich endlich einpaar dringende Einkäufe für die Uni erledigt: Mappen, Papier, einfach so Utensilien die ich zwar alle zu Hause im Schrank habe, aber nicht mitnehmen konnte. Auch wenn die Geschäfte auf dem Campus eher günstig sind, geht das ganz schön ins Geld! Ich werde Papier sparen müssen!

Tag 12: Regen!
Es hat den gaaaaanzen Tag geregnet. Regen an sich ist ja nicht schlimm, aber wenn man morgens insgesamt 40 Minuten laufen muss und nachmittags das gleich nochmal zurück, dann nervt das schon ziemlich! Ich hatte Angst, dass alle Kirschblüten kaputt gehen! (Sind sie zum Glück nicht~)
Als ich an dem Tag nach Hause kam, war ein Päckchen aus Deutschland angekommen! Mein Adapter für den Laptop! YAY!!!

Tag 13: Sumiyoshi-Schrein
Naja, nicht wirklich „Sumiyoshi-Schrein“, sondern einer von 2000 Tochterschreinen von 5 Haupt-Sumiyoshi-Schreinen, und… BLA BLA BLA, ist ja auch egal. Er ist hübsch und er ist nur 15 Minuten Fußweg von mir entfernt! Das ist das was mich interessiert!
Heute habe ich mir also den Honsumigayosghi-Jinja im Stastteil Higashinada von Kobe angesehen! Er ist jetzt nicht soooo riesig und Leute waren da auch keine, aber er ist trotzdem hübsch.



Das war übrigens auf dem Weg zu dem Einwohnermeldeamt-Ding, bei dem ich schon für die Alien Registration war. Leider hatten wir an dem Tag vergessen die Krankenversicherung zu beantragen, also musste ich das jetzt auf eigene Faust nachholen! (Schön doof, aber naja! ^^) Hat auf jeden Fall alles geklappt und mittlerweile bin ich sogar krankenversichert! Hahaha!

Das Wetter war an dem Tag sehr sommerlich warm und der Fußmarsch zum  Amt sehr lang… ich hab mit eine lustige Blase am Zeh eingehandelt. Sieht aus als hätte mein kleiner Zeh einen bösen Mutanten-Zwilling bekommen… ich weiß auch nicht ob es gut ist, dass diese Blase nach 2 Wochen immer noch da ist! Hahaha! Sie tat zum Glück nicht sehr weh, sieht aber wie gesagt böse aus.
Die Kirschblüten fingen da so langsam an ihre Blüten abzuwerfen.

1 Kommentar:

  1. Die Fotos sind sehr schön und du hast soo schön geschrieben. Mach so weiter! chachacha~
    Wir warten auf deine Disneyland Fotos
    :*

    Mama und Papa

    (hey Elli, ich muss deine Beiträge Mama und mein Geschichtsbuch gekotzt. Ein Foto davon erspare ich dir an dieser Stelle mal lieber. papa vorlesen und dann auch noch kommentare für sie schreiben. Macht aber spaß!! Nicky hat mir bisschen beim lernen geholfen, hat schööön auf mei geschichtsbuch gekotzt!! Schöne Grüße auch von ihm!
    Angela)

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