Tag 8: Hanami
Am Samstag
hat die Gastfamilie mich zum Hanami mit Freunden mitgenommen.
Wir sind mit dem Zug zum
nahegelegenen Ashiya-Fluss in Kobe gefahren und sind dort ein Bisschen rumspaziert. Die
befreundete Familie hatte auch zwei kleine Töchter, sodass die Kinder immer gut
beschäftigt waren!
Wir haben
nicht das klassische Hanami mit Picknick unter den Kirschbäumen gemacht,
sondern sind einfach nur am Fluss entlang gelaufen und haben und das
dazugehörige Fest angesehen. Da waren Buden mit allen möglichen Leckereien
aufgestellt, es gab eine Open Air Bühne mit Live-Musik von Schüler-Bands und
Chören, und es waren natürlich VIELE andere Leute da, die die Kirschblüte
befeiert haben! Ehrlichgesagt fand ich es sowieso viel zu kalt zum picknicken, also war ich ganz froh, dass wir uns in der Kälte nicht hingesetzt und gefroren haben! Aber die Gastmutti hat erzählt, dass die Familie sowieso nie zum Hanami geht. Das sind eher Sachen die Schüler und Studenten machen, oder Firmenkollegen. Meistens endet das dann eh in einem Saufgelage und das mögen die meisten Familien nicht so! :)
Die Kinder haben sich alle Popcorn gekauft, aber das japanische Popcorn ist nicht süß, sondern salzig! Bääh! Hahaha!
Danach sind
wir zu der befreundeten Familie nach Hause gelaufen. Sie wohnen dort ganz in der Nähe und haben kein eigenes Haus,
sondern eine Wohnung in einem großen modernen Mehrfamilienhaus. Die Möbel und die
Einrichtung waren aber genauso wie im Haus meiner Gastfamilie: Dunkle Hölzer
für Böden und Möbel, weiße Wände, ein „japanisches Zimmer“ mit Tatami-Boden.
Nur die Fenster waren irgendwie „westlicher“ als die bei meiner Gastfamilie.
Wir haben
dann gemeinsam „Nabe“ gegessen und den ganzen Abend miteinander verbracht. Nabe ist übrigens eine Art Eintopf. Ein Topf mit Heizplatte steht auf dem Tisch und man packt alle möglichen Sachen rein: Fleisch, Fisch, Salat, Pilze, Gemüse, und so weiter! Dann kocht man das alles und jeder holt sich das raus was er am liebsten essen möchte.
Die Kiddies haben japanische Wii Spiele gespielt! In einem ging es um Taiko-Trommeln, bei denen man zum Tackt von japanischen Pop-Songs trommeln musste. Dieses Spiel gibt es garantiert nicht auf deutsch!!
Tag 9:
Takarazuka
Harriet und
ich haben am Sonntag die Stadt Takarazuka unsicher gemacht. Harriet wohnt da in der Nähe
und muss immer dort am Bahnhof umsteigen, aber hatte nie die Gelegenheit sich
mal die Stadt um den Bahnhof herum anzusehen. Das haben wir dann gemacht!
Auch hier
gibt es direkt an den Bahnhof angeschlossen ein relativ großes Einkaufszentrum.
In einem Laden habe ich ein paar süße Sachen eingekauft, die ich schon länger
gesucht hatte. Man merkt, dass sich je nach Standort der Bahnhöfe und
Einkaufszentren die Preise stark verändern. Während es hier relativ günstig
war, kann man sich in den „Nishinomiya Gardens“ kaum etwas leisten!
Takarazuka
ist die Heimatstadt einer bekannten Theatergruppe, die nur aus Frauen besteht.
(Klassische japanische Theater hatten immer nur männliche Schauspieler, die
auch in weibliche Rollen schlüpfen mussten. Hier ist das genau anders rum!)
Leider sind Theater-Tickets sehr teuer, aber vielleicht gucke ich mir mal ein
Stück von Takarazuka an!
Poster vom Takarazuka-Theater |
Tag 10:
Uni-Alltag
Mein erster „richtiger“
Uni-Tag an der „Kangaku“ (Abkürzung für Kansei Gakuin Daigaku!) fing mit
Japanisch-Unterricht an. Weil ich im Einstufungstest so schlecht war, und
wahrscheinlich eigentlich ein Level zu niedrig eingestuft wurde, ist das meiste
für mich Wiederholung. Das ist aber auch ganz gut so, weil ich auch merke dass
es Nachholbedarf gibt! Frau Abe ist nett und bringt uns alles ganz geduldig
bei. Im Unterricht wird nur japanisch geredet und wir sind auch nur 11 Leute im
Kurs! Das ist endlich mal effektiver und aktiver Sprachunterricht!
Auf dem Campus gibt's ganz viele Sportplätze, wo auch z.B. Baseball gespielt wird. |
Zum
Mittagessen habe ich mich mit meinen Nihongo-Partners Risa und Hitomi getroffen.
Jetzt wo wir alle einen Stundenplan hatten, konnten wir auch endlich einen
festen Termin für unsere wöchentlichen Treffen finden: Immer mittwochs!
Nachmittags
hatte ich dann noch zwei andere Kurse, die beide auf Englisch sind. Einer ist „Einführung
in die japanische Kultur“, bei dem wir lernen werden warum es in Japan so
geworden ist wie es jetzt ist! Dazu werden wir in Kleingruppen Ausflüge nach
Kyoto machen und dann eine Präsentation dazu gestalten. Als letztes hatte ich
dann noch „Japanische Phonetik und Phonologie“. So einen Kurs hatte ich schon
mal in Bochum belegt, aber weil der Dozent hier ein Japaner ist, kann er vielleicht
noch andere Sachen dazu sagen. Der Kurs besteht aus Anwesenheit, kleinen
Hausaufgaben, und einem abschließenden Multiple-Choice-Test, den laut Angaben
des Dozenten noch nie jemand NICHT geschafft hat! Ich würde sagen, diese Note
ist fast geschenkt!
Tag 11:
Kageyama-Sensei
Meine Entdeckung des Jahres: Kokosnuss-Pocky!!! |
Ich habe
jeden Tag mindestens einmal Japanisch-Unterricht, und der ist aufgeteilt
zwischen Frau Abe und Herrn Kageyama. Nachdem Frau Abe schon so nett und
sympathisch war, hatte ich Angst dass Herr Kageyama irgendwie strenger oder
langweilig ist. FALSCH GEDACHT, denn Herr Kageyama ist der witzigste und
lockerste Japaner den ich je getroffen hab! Er macht immer Späßchen, macht
lustige Pantomime-Einlagen, schauspielert gerne rum und verarscht uns auch mal
ein Bisschen. Das alles zwar auf Japanisch, aber so einfach, dass wir das alles
gut verstehen können! Ja, der Unterricht bei ihm macht richtig Spaß! (Im
Gegensatz zu Frau Abe, die aus Tokyo stammt, ist er gebürtiger Osaka-ianer.
Vielleicht liegt es daran? Hahaha!)
Heute habe
ich endlich einpaar dringende Einkäufe für die Uni erledigt: Mappen, Papier,
einfach so Utensilien die ich zwar alle zu Hause im Schrank habe, aber nicht
mitnehmen konnte. Auch wenn die Geschäfte auf dem Campus eher günstig sind,
geht das ganz schön ins Geld! Ich werde Papier sparen müssen!
Tag 12:
Regen!
Es hat den
gaaaaanzen Tag geregnet. Regen an sich ist ja nicht schlimm, aber wenn man
morgens insgesamt 40 Minuten laufen muss und nachmittags das gleich nochmal
zurück, dann nervt das schon ziemlich! Ich hatte Angst, dass alle Kirschblüten
kaputt gehen! (Sind sie zum Glück nicht~)
Als ich an
dem Tag nach Hause kam, war ein Päckchen aus Deutschland angekommen! Mein
Adapter für den Laptop! YAY!!!
Tag 13:
Sumiyoshi-Schrein
Naja, nicht
wirklich „Sumiyoshi-Schrein“, sondern einer von 2000 Tochterschreinen von 5
Haupt-Sumiyoshi-Schreinen, und… BLA BLA BLA, ist ja auch egal. Er ist hübsch und
er ist nur 15 Minuten Fußweg von mir entfernt! Das ist das was mich
interessiert!
Heute habe
ich mir also den Honsumigayosghi-Jinja im Stastteil Higashinada von Kobe
angesehen! Er ist jetzt nicht soooo riesig und Leute waren da auch keine, aber
er ist trotzdem hübsch.
Das war
übrigens auf dem Weg zu dem Einwohnermeldeamt-Ding, bei dem ich schon für die
Alien Registration war. Leider hatten wir an dem Tag vergessen die
Krankenversicherung zu beantragen, also musste ich das jetzt auf eigene Faust
nachholen! (Schön doof, aber naja! ^^) Hat auf jeden Fall alles geklappt und
mittlerweile bin ich sogar krankenversichert! Hahaha!
Das Wetter
war an dem Tag sehr sommerlich warm und der Fußmarsch zum Amt sehr lang… ich hab mit eine lustige Blase
am Zeh eingehandelt. Sieht aus als hätte mein kleiner Zeh einen bösen
Mutanten-Zwilling bekommen… ich weiß auch nicht ob es gut ist, dass diese Blase
nach 2 Wochen immer noch da ist! Hahaha! Sie tat zum Glück nicht sehr weh,
sieht aber wie gesagt böse aus.
Die
Kirschblüten fingen da so langsam an ihre Blüten abzuwerfen.
Die Fotos sind sehr schön und du hast soo schön geschrieben. Mach so weiter! chachacha~
AntwortenLöschenWir warten auf deine Disneyland Fotos
:*
Mama und Papa
(hey Elli, ich muss deine Beiträge Mama und mein Geschichtsbuch gekotzt. Ein Foto davon erspare ich dir an dieser Stelle mal lieber. papa vorlesen und dann auch noch kommentare für sie schreiben. Macht aber spaß!! Nicky hat mir bisschen beim lernen geholfen, hat schööön auf mei geschichtsbuch gekotzt!! Schöne Grüße auch von ihm!
Angela)